re:cap erschliesst neue Erlösquellen und bringt 232 MW Erneuerbare an die Regelenergiemärkte

Mit dem rasanten Ausbau erneuerbarer Energien und der zunehmenden Dynamik an den Strommärkten wird die gezielte Vermarktung von Flexibilität und Regelenergie für Asset Manager zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. „re:cap global investors“, ein Asset Manager für erneuerbare Energien mit einem Portfolio von 1,4 GW, hat 2022 eine firmeninterne Regelenergie-Kampagne gestartet, um Wind- und Solaranlagen für die Regelenergiemärkte zu präqualifizieren.

Die bis dato laufende Kampagne soll die Chancen aus der Flexibilisierung der erneuerbaren Anlagen identifizieren und durch die Teilnahme an Regelenergiemärkten wie FCR, aFRR und mFRR zusätzliche Erlöse für unsere Investoren generieren.
Bis Mitte 2025 wurden europaweit Anlagen mit einer installierten Leistung von 232 MW an die Regelenergiemärkte gebracht.
Die Preisverwerfungen an den europäischen Strommärkten zeigen klar: Flexibilität ist ein zentraler Baustein für die Wertschöpfung moderner Asset Management Strategien.

Regelenergie im Fokus

Während in der Vergangenheit die klassische Direktvermarkung und Preisfixierungen über PPAs von Strom aus geförderten Anlagen im Vordergrund standen, rücken heute Flexibilitätsoptionen und die Teilnahme an Regelenergiemärkten in den Fokus.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien mit ihrer volatilen Einspeisung, den Bedarf an kurzfristig verfügbarer Flexibilität zur Netzstabilisierung erhöht. Gleichzeitig trifft die volatile Stromproduktion auf eine vergleichsweise inflexible Verbraucherbasis. Dies hat zur Folge, dass die Preis-Spreads an den Strommärkten extremer werden und die Anzahl von Stunden mit negativen Strompreisen von Jahr zu Jahr neue Rekorde erreicht.

Asset Manager stehen nun vor der Herausforderung, ihr Portfolio an den Flexibilitätsmärkten optimal zu vermarkten, um einerseits die Verluste durch negative Strompreise einzugrenzen und andererseits Mehrerlöse aus der aktiven Bewirtschaftung der erneuerbaren Anlagen für ihre Investoren zu erzielen.

re:cap setzt europaweit erneuerbare Anlagen mit 232 MW an den Regelenergiemärkten ein.

Flexibilität als Schlüssel zur Wertsteigerung von Investitionen in erneuerbare Energien

Das Stromnetz kann keine Energie speichern – Angebot und Nachfrage müssen stets im Gleichgewicht sein. Mit dem Ausbau der fluktuierenden Erneuerbaren steigt der Bedarf an Regelenergie. Märkte wie FCR (Primärregelleistung), aFRR (Sekundärregelleistung) und mFRR (Tertiärregelleistung) bieten die Möglichkeit, Flexibilität zu monetarisieren. Die Teilnahme an diesen Märkten erfordert jedoch Investitionen in Steuerungstechnik und die Bereitschaft, Anlagen flexibel zu betreiben.

Diversifikation über Länder und Technologien

re:cap setzt auf eine breite technologische Diversifikation der Regelenergievermarktung in verschiedenen europäischen Ländern. Erfahrungen aus der Umsetzung in Schweden für Windanlagen (für FCR) und Solaranlagen in Spanien (für aFRR) als auch in Dänemark (für mFRR) zeigen, dass erneuerbare Energien, trotz ihrer naturgemäss volatilen Stromproduktion, sehr wohl ihren Beitrag zur Netzstabilität erbringen können. Zum Beispiel hat re:cap in Schweden erfolgreich Windanlagen für den FCR Markt präqualifiziert, wobei die Investitionen in die erforderliche Steuerungstechnik bereits nach ca. 2 Monaten amortisiert waren und seither Zusatzerlöse generiert werden. Das auch Solaranlagen für die Regelenergievermarktung geeignet sind, konnte u.a. durch die Teilnahme von dänischen und spanischen Solaranlagen aus dem re:cap Portfolio gezeigt werden.

Mit erfahrenen Betriebsführern und Stromhändlern zum Erfolg am Regelenergiemarkt

Für die erfolgreiche Teilnahme an Regelenergiemärkten sind mehrere Voraussetzungen zu erfüllen. Ein fachliches Verständnis der jeweiligen Regelenergiemärkte ist entscheidend, da sich Anforderungen, Aktivierungsmechanismen und Erlöspotenziale zwischen FCR, aFRR und mFRR deutlich unterscheiden.

Darüber hinaus müssen die technischen Schnittstellen, insbesondere zur Datenübertragung und Steuerung, in enger Abstimmung mit den Betriebsführern so weiterentwickelt werden, dass die Anlagen hochfrequente Echtzeitdaten liefern und zuverlässig auf externe Steuersignale reagieren. Im laufenden Betrieb, ist ein kontinuierliches und präzises Anlagenmonitoring unerlässlich, da Abweichungen von den gemeldeten Fahrplanmengen, etwa infolge technischer Störungen, erhebliche Strafzahlungen nach sich ziehen können.
Besonders hervorzuheben ist eine gute Zusammenarbeit mit erfahrenen Stromhändlern, die die technische Umrüstung begleiten, die Anlagen in ihren Regelpool integrieren und über erfolgsabhängige Vergütungsmodelle eine optimale Vermarktung sicherstellen.
All das erfordert eine präzise abgestimmte Vermarktungsstrategie für jede erneuerbare Anlage.

re:cap erweitert seine Stromvermarktungskompetenzen von PPAs hin zum Flex-Trading

Bei re:cap fungiert das PPA Advisory Board als zentrales Kompetenzzentrum für Stromvermarktung und PPA-Portfoliomanagement. Um die Potenziale der Flexibilisierung für das betreute Portfolio gezielt zu erschliessen, wurde das Gremium um den Bereich „Flex-Trading“ erweitert. Der Fokus liegt auf der strategischen Analyse, in welchen Regelenergiemärkten, etwa FCR, aFRR, mFRR, und für welche Anlagen aus dem Portfolio die Regelenergievermarktung ertragssteigernd ist.

Auf Basis dieser Bewertung initiiert das Advisory Board die technische und operative Umsetzung der Regelenergievermarktung.

re:cap erweitert das Beratungsspektrum des PPA Advisory Boards. 

Fazit

Die Vermarktung von Flexibilität und Regelenergie ist ein zentraler Hebel zur Wertsteigerung von erneuerbaren Anlagen. Asset Manager, die frühzeitig in diesen Bereich vorstossen, in Know-how und Technik investieren, können über Regelenergievermarktung nicht nur Risiken minimieren wie beispielsweise die Ertragsausfälle wegen negativen Strompreisen, sondern auch signifikante Mehrerlöse für ihre Investoren generieren.

Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen: Flexibilität zahlt sich aus, heute mehr denn je!

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